Karlsruher Schloss in Panoramaansicht

„Seniorenfreundlicher Service“

Das Zertifikat des Stadtseniorenrats Karlsruhe

 

„Nur wer die ältere Generation versteht, wird sie als Kunde gewinnen!“

Davon ist der Geschäftsmann Alexander Wild überzeugt.
Immer mehr Unternehmen richten ihre Kundenansprache auch auf die Wünsche der älteren Generation aus und reagieren damit auf das veränderte Kaufverhalten dieser Personengruppe.
Mit Freundlichkeit, persönlichem Service, der Kommunikation auf Augenhöhe und entsprechender Beratungskompetenz erreicht man diesen Kundenkreis.
Seniorinnen und Senioren stellen zum Beispiel andere Anforderungen an Produkte und die Produktpräsentation und vor allem an die Aufenthaltsqualität in einem Ladengeschäft.

Idee und Umsetzung

Die Idee kam vom Landesseniorenrat Sachsen-Anhalt. Der dortige Einzelhandelsverband wollte seniorengerechter auftreten, und so startete der Stadtseniorenrat unserer Partnerstadt Halle das Projekt „Seniorenfreundlicher Service“, dass uns bei einem Besuch vorgestellt wurde.
Die positiven Reaktionen aus der Geschäftswelt auf diese Initiative waren für uns der Anlass, das Projekt auch in Karlsruhe zu starten.
Wir konnten die Wirtschaftsförderung der Stadt und den Einzelhandelsverband von der Idee überzeugen, und die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer und die Kreishandwerkerschaft, sowie das Citymarketing sagten uns ihr Mitwirken zu. Sie entsandten alle je einen Vertreter in den neu gegründeten Arbeitskreis, zu dem aus den Mitgliedsgruppierungen des Seniorenrats acht Vertreter hinzukamen. Unter dem Vorsitz von Hanns-Christian Heyer-Stuffer begann das Gremium mit der Erarbeitung der Bewertungskriterien für die Einführung des „Seniorenfreundlichen Service“
Wenn sich Firmen für das Zertifikat bewerben, werden sie nach vorheriger Absprache von zwei Vertretern aus dem Arbeitskreis besucht, die mit der Firmenleitung ausführlich über die Seniorenfreundlichkeit in dem Unternehmen sprechen.

Zu den allgemeinen Kriterien gehören z.B.:
• ein leicht begehbarer Eingangsbereich,
• eine gute Produktberatung,
• gut lesbare Preisschilder (ausreichend groß oder auch eine Lupe am Einkaufswagen),
• entsprechend geschultes und ansprechbares Personal.

Wichtig ist weiter, dass:
• in Fachgeschäften Sitzgelegenheiten angeboten werden,
• gut erreichbare Kundentoiletten, möglichstglichst ebenerdig, d.h. barrierefrei vorhanden sind,
• es in Cafés und Gaststätten Angebote speziell für Diabetiker gibt,
• Lebensmittelhändler und Apotheken einen verlässlichen Bringservice anbieten,
• Handwerksbetriebe gut lesbare Kostenvoranschläge aushändigen.

Zertifizierung

Die Prüfer erstellen nach dem Besuch einen Bericht und tragen diesen im Arbeitskreis vor. Es wird dann über die Vergabe des Zertifikats beraten und abgestimmt. Bei einem ablehnenden Bescheid werden den Firmen Anregungen zur Nachbesserung vorgeschlagen.
Sind die Kriterien ausreichend erfüllt, erhalten die Firmen im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Haus Solms ihre Urkunde und ein entsprechendes Etikett mit der aktuellen Jahreszahl für ihre Auslage. Das Zertifikat wird jeweils für zwei Jahre verliehen und bei unverändertem Sachstand verlängert.
Gibt es Beschwerden durch Kunden wird diesen umgehend nachgegangen.
Das Logo „Seniorenfreundlicher Service“ wurde in einem Wettbewerb durch eine Klasse der Carl-Hofer-Berufsschule für Grafik Design entworfen und ausgewählt. Der Stadtseniorenrat Karlsruhe hat es beim Deutschen Patent- und Markenamt München als Wort- und Bildmarke für sich schützen lassen und den Markenschutz inzwischen um weitere zehn Jahre bis 2032 verlängert.

Gegenwärtig führen in Karlsruhe schon über 160 Firmen das Zertifikat ­„Seniorenfreundlicher Service“.

Liste der Firmen mit dem Zertifikat „Seniorenfreundlicher Service“ 2023-2025 (zum Ansehen klicken)

Zertifizierungsfeier 2024 Seniorenfreundlicher Service – Bericht in Baden-TV (zum Ansehen klicken)

Ansprechpartner für Bewerbungen sind:
Hans Bollian, hans-bollian@t-online.de
Angelika Landrieux, angelika@landrieux.de

Über einen Arbeitskreis besteht zudem eine Kooperation mit dem Landesseniorenrat Baden-Württemberg, so wird das Karlsruher Qualitätssiegel jetzt auch landesweit bekannt.